Kunst ABC

Acrylmalerei

Acryl besteht aus Kunststoff, wasserlöslichen Farben, mit denen auf sämtlichen Untergründen (Leinwänden, Holz, Stein, Papier etc.) gemalt werden kann. Sie sind mit Wasser verdünnbar und trocknen zu einem wasserfesten Film aus. Acryl hat eine kurze Trocknungszeit. Viele Hobbykünstler verwenden daher lieber Acryl anstatt Ölfarben.

1940 wurde diese Hobbykünstlerfarbe hergestellt. Seither hat sich die Acrylmalerei zu einem richtigen Trend entwickelt.

Airbrush

Englisch für Luftpinsel

Bei dieser Maltechnik wird die Farbe mittels einer speziellen kleinen Spritzpistole auf den Untergrund aufgetragen. Die Farben bestehen meistens aus einer speziellen ungiftigen Acryl-Wasser-Basis. Diese Pistolen funktionieren mit Druckluft. Daher wird ebenfalls ein Kompressor dafür benötigt. Die Farben werden als sehr feiner Nebel versprüht. Mit einem Hebel an der Pistole werden beim Malen Luftdruck und Farbmenge reguliert, was eine ruhige Hand erfordert. Dadurch, dass der Farbnebel so fein ist, ist die Farbe beim Auftreten auf der Fläche (Leinwand, Papier oder Metall) nahezu trocken.

Airbrushing kommt heute in vielen unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz. Besonders beliebt sind grafische Aufbereitungen von Autos und Motorrädern aber auch für Notebooks, Smartphones und Computergehäusen. Die verleite allem eine sehr persönliche Note. Ebenfalls können auf der Haut tolle Kunstwerke damit entstehen (z.B. Tattoos und Bodypainting), welche man wieder abwaschen kann. Auch beim Modellbau, Nageldesign oder in der Kosmetik wird bereits mit Airbrushing gearbeitet. Sogar spezieller Selbstbräuner wird mittlerweile mit der Airbrusch-Technik aufgetragen.

August Macke (1887 – 1914) «Landschaft bei Hammamet»

Aquarellmalerei

Aquarell, aus dem Lateinischen «aqua» (Wasser)

Aquarellbilder werden mit nicht deckenden Wasserfarben angefertigt. Die Farben bestehen aus sehr feinen Pigmenten, wasserlöslichen Bindemitteln wie sowie Feuchthaltemitteln. Sie werden mit Wasser auf den hellen Malgrund aufgetragen. Bereits in der altägyptischen Kunst wurde Aquarell zur Bemalung der Totenbücher verwendet.

Ein wesentlicher Unterschied zu allen anderen Maltechniken ist, dass es keine Farbe “Weiß” gibt. Weiße oder helle Farbflächen entstehen, indem die Farbe ausgespart wird. Weiß entsteht also durch “Weglassen”. Eine Farbe nicht zu malen, sondern durch Weglassen entstehen zu lassen, wird auch Negativtechnik genannt. Dieses Umdenken erfordert Planung und einige Übung.

Man könnte Aquarellmalerei auch als “Wassermalerei mit beigemischen Farben” bezeichnen. Das Lösungsmittel für die Aquarellfarbe muss aber nicht unbedingt “nur” Wasser sein. Man kann z.B. mit Seifen experimentieren, wodurch die Farbe langsamer trocknet. Blasen können dabei interessante Strukturen bilden. Auch reiner Alkohol ist als Lösungsmittel geeignet. Er ist im Gegensatz zu Wasser viel schneller flüchtig. Dadurch trocknen die Aquarellfarben schneller, teilweise Sekunden nach dem Farbauftrag. So lassen sich wesentlich “härtere” Strukturen erzeugen.

Bekannte Maler inkl. Werke:

Albrecht Dürer (1471-1528)

Albrecht Dürer (1471-1528)

«Das grosse Rasenstück»

William Turner (1775 – 1851)

William Turner (1775 – 1851)

«Brennendes Schiff»

Emil Nolde (1867 – 1956)

Emil Nolde (1867 – 1956)

«Tulpen und tränendes Herz»

Bücher falten

 

Was soll man nur mit all den gelesen Büchern machen? Wie wärs mit wohlgezielten Eselsohren aussergewöhnlichen Dekorationen und Geschenken zu falten?  Daraus kann man verblüffende, einzigartige Geschenke zu großen Jubiläen oder das perfekte Geschenk zur Taufe / Hochzeit machen. Bsp. in deren Buchblock ein Name oder die Abbildung winziger Babyfüße falten.  Ebenfalls kann man Engel und Vasen aus Buchseiten falten. Gar ganze Blumensträusse sind möglich! Ein Hingucker ist garantiert!

Um 2- und 3-dimensionale Objekte zu falten gibt es zwei bekannte Faltmöglichkeiten:

Orimoto: Das “Ori” bedeutet wie beim Origami falten und “Moto” ist einer der chinesischen bzw. japanischen Begriffe für Buch. Auf Deutsch würde der Begriff “Buch verfalten” am treffendsten passen. Die gefalteten Bücher können jederzeit auseinandergefaltet werden um sie nochmals zu lesen. 

Kirimoto: Bei Kirimoto faltet man nicht nur sondern man schneidet zusätzlich kleine Einschnitte um ebenfalls 2- und 3-dimensionale Objekte zu kreieren. Das “Kiri” bedeutet Schneiden und “Moto” steht für Buch. Somit bedeutet Kirimoto “Buch Schneiden”.

Dominik Meissner und Anja Schachtner sind Experten beim Bücherfalten und haben Bücher mit Anleitungen zu dazu publiziert. Dominik Meissner, gelernter Informatiker hat das Vorlagenprogramm (www.orimoto.eu) geschrieben, womit man Grafiken, Schriftzüge etc. ausdrucken kann um die Bücher zu falten.   Ebenfalls gehören sie zu den Administratoren der Facebookseite «Orimoto, Bücher falten, Kirimoto, Buchschnitt», wo man Inspirationen findet und Fragen rund ums Bücherfalten stellen kann.

Fadenkunst

 

Auch bekannt unter dem englischen Begriff «String Art». Diese Gestaltungstechnik wird der Bildenden Kunst zugeordnet.

Bei der Fadenkunst werden auf einem festen Untergrund (bsp. Holzplatte) Nägel angebracht, welche so schon ein Bild / eine Grafik erahnen lassen. Diese Nägel werden dann mit Fäden, Wolle und / oder Garn umwickelt und zusammen verbunden. Durch Verwendung verschiedener Länge der Nägel und Farben / Beschaffenheit des Garns sind hier keine der Fantasy keine Grenzen gesetzt!

Anfangs der 1990er Jahre wurde diese Kunstart von der Schweizer Textilkünstlerin Ursula Stirnimann geprägt. Der Ursprung dieser Garnbilder ist nicht bekannt. Im Fernost werden vorwiegend Seidenfäden für Miniaturen verwendet und im Westen greift man vermehrt auf relativ grobe und starke Baumwollfäden zurück. In Europa findet man Stringart-Bilder aus Kunst-, Seiden- und Baumwollgarn.

Gouache-Malerei

Gouache, aus dem italienischen guazzo «Lache»

Gouache besteht aus groben Pigmenten mit dem Zusatz von Kreide.

Bei dieser Maltechnik wird mit deckenden, wasserlöslichen Farben gearbeitet. Im Gegensatz zum Aquarell gibt es hier die Farbe Weiss, die eine wichtige Rolle innehält. Beim Kauf dieser Farbe sollte man auf die Qualität achten, den ein vergilbendes Weiss kann das gesamte Bild verändern. Nach dem Trocknen weist Gouache eine samtartig matte Oberfläche auf.

Mit Gouache kann man sowohl eine deckende als auch eine lasierende Maltechnik verwenden. Somit vereint diese Malerei die Eigenschaften der Aquarell- und der Ölmalerei.

Die erste Verwendung der Gouachemalerei ist für die Buchmalerei des frühen Mittelalters belegt. Erst im 15. Jahrhundert entdeckten bedeutende Künstler diese Technik für sich.

Bekannte Vertreter:

Henri Matisse (1869 – 1954)

Henri Matisse (1869 – 1954)

Marc Chagall (1887 – 1985)

Marc Chagall (1887 – 1985)

Paul Wunderlich (1927 – 2010)

Paul Wunderlich (1927 – 2010)

Graffiti

Graffitis werden mit Farbsprühdosen und wasserfesten Markern gemacht. Die gefertigten Schriftzüge, Zeichen und Bilder werden Tags oder Pieces in der Sprayersprache genannt.

Der grösste Teil der Graffitis werden illegal im öffentlichen Raum angebracht. Zu den legalen Graffitis gehören sogenannte Hall-of-Fames. Dies sind Wände, die von der Stadt explicit dafür freigegeben werden. Hierzu gibt es sogar Auftragsarbeiten für professionellen Sprayern, welche dann Hausfassaden über Leinwände bis hin zu Autos verschönern. Illegal werden meistens Graffitis an Züge, Verkehrsschilder oder gar ganze Tunnel gesprüht. Solche Aktionen werden mit hohen Geld- oder gar Gefängnisstrafen gebüsst.

Wer also Interesse Graffitis als Hobby ausüben möchte, sollte sich gründlich überlegen welchen Weg er einschlagen möchten.

Kalligrafie / Kalligraphie

Unter Kalligrafie versteht man die Kunst des «Schönschreibens» von Hand mit Federkiel, Pinsel, Filzstift oder anderen Schreibwerkzeugen.

In der Kulturgeschichte wurde Kalligrafie vor allem beim Abschreiben heiliger Texte verwendet. Wie z.B. die Kopie der Bibel im Christentum oder die Basmala (eine arabische Anrufungsformel, die man auf jeder Seite des Korans findet) im Koran im Islam. In der chinesischen und japanischen Schriftkultur gilt Kalligrafie als wichtig und inspirierend. Wichtiger als die Leserlichkeit ist die perfekte ästhetische Ausgewogenheit und die Sichtbarkeit von Emotionen. Viele verbinden mit Kalligrafie auch etwas Mediatives. Während des Schreibens vergisst man Raum und Zeit, sodass einem nichts mehr kümmert und belastet.

Man unterscheidet zwischen folgenden Kalligrafie Arten:

Westliche Kalligrafie
Diese ist wenig kalligrafisch und daher gut lesbar. Sie wird häufig für Überschriften oder Anfangsbuchstaben / -wörter eines Absatzes verwendet. Besonders während der Renaissance wurden viele Texte in dieser Art geschrieben.
Hebräische Kalligrafie
Sogenannte Sofer sind Schreiber / Schreibgelehrte von hebräischen Texten. Der Beruf des Sofers erfordert eine jahrelange Ausbildung, die innerhalb des Judentums sehr angesehen ist. Sie müssen Texte auf den Buchstaben genau abschreiben. Bei einem Fehler müssen sie von vorne anfangen.
Chinesische, koreanischen und japanische Kalligrafie
Im chinesischen Raum hat die Kalligrafie immer noch einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft und der Kunst. Bei ihnen kommt es weniger auf die Lesbarkeit an sondern sollen nach den eigenen Emotionen und der Intuition geschrieben werden. Man findet sie häufig als Schmuckelementen an Schildern und Tafeln.
Arabische Kalligrafie
Die arabische Kalligrafie ist ein Aspekt der islamischen Kunst, die sich aus der arabischen Schrift im engem Zusammenhang mit dem Islam entwickelt hat. Da es ein Bilderverbot gibt, wird die arabische Schrift in kalligrafischen Kunstwerken wie Linien verwendet, wodurch Bilder aus Buchstaben entstanden.

«Mountain» von Bob Ross

Nass-in-Nass-Technik

Mit Ölfarben:

Die «Nass-in-Nass-Technik» ist eine beliebte Malmethode in der Ölmalerei. Sie beruht auf der simplen Tatsache, dass man die Ölfarbe Schicht für Schicht auftragen kann, ohne dass eine Trockenphase von Nöten ist. Auf einer nassen, grundierten Leinwand werden spezielle kräftige Ölfarben nach und nach aufgetragen. Diese Technik erlaubt es in sehr kurzer Zeit, ein komplettes Gemälde zu erstellen.

Mit Aquarellfarben:

Die Aquarell-Maltechnik Lavieren wird oft auch als Nass-in-Nass-Technik bezeichnet. Beim Lavieren verdünnt man die Farbe mit viel Wasser und malt damit auf ein vorher angefeuchtetes Papier.
Das Befeuchten des Papiers kann man entweder mit einem Verwaschpinsel (ein großer Flachpinsel) oder einem Schwamm erfolgen oder indem man das Papier komplett in ein Wasserbad eintaucht. Der Nachteil beim Lavieren ist, dass man den Farbverlauf bei der Nass-in-Nass-Technik kaum kontrollieren oder steuern kann. Vieles ist dem Zufall überlassen. Das kann interessant und aufregend sein, oder auch störend.

Ein bekannter Künstler dieser Maltechnik ist z.B. der Amerikaner Bob Ross.

Ölmalerei

Ölfarbe stinkt! Sie ist schmierig und hinterlässt üble Flecken. Im Grunde sind Ölfarben ein sehr unpraktisches Mal-Material. Dennoch gilt die Ölmalerei als die Königsdisziplin in der Kunst.

Wie andere vermalbare Farben bestehen auch Ölfarben aus einem Bindemittel und Farbpigmente. Das Besondere an ihnen ist jedoch der hohe Anteil an Öl im Bindemittel. Da Öl nicht mit Wasser vermischbar ist, wird als Verdünnungsmittel Terpentin benutzt.

Die Ölmalerei ist neben Acryl- und Aquarellmalerei die gestaltungsfreudigste. Die Farben können lange noch bearbeitet werden. Man kann sogar am nächsten Tag das Bild farblich nochmals umgestalten. Die Stilrichtungen sind so unterschiedlich wie ihre Künstler selber. Ob Stillleben oder abstrakte Kunst, in der Ölmalerei ist alles möglich und ihr sind keine Grenzen gesetzt.

«Ansicht von Delft» von Jan Vermeer

Bekannte Maler:

Jan Vermeer (1632 – 1675)

Jan Vermeer (1632 – 1675)

Theo von Doesburg (1883 – 1931)

Theo von Doesburg (1883 – 1931)

Paul Cézanne (1839 – 1906)

Paul Cézanne (1839 – 1906)

Töpferei 

 

Der Begriff «Töpferei» wird nicht nur für die Werkstatt verwendet, wo diverse Gegenstände aus Ton/Lehm hergestellt werden sondern auch für die Technik zur Herstellung von Keramik. Meistens stellt der Töpfer Gefässe wie Becher, Tassen, Krüge und Teller her.

Hier gibt es so viele Tonarten, Glasuren, Formungs- und Brandtechniken, dass man auch nach Jahren immer wieder neue Herausforderungen entdecken wird. Die Vielfalt von keramischen Massen und Glasuren ist sehr umfangreich. Viele verschiedene Faktoren beeinflussen das Aussehen und die Verarbeitung der Rohstoffe.

Welche Werkzeuge werden zum Töpfern benötigt:

  • Töpferscheibe: Die Töpferscheibe ist neben den Händen das wichtigste Arbeitsinstrument zur Herstellung von Keramik. Hiermit formt man den Ton. Früher wurde diese noch mit den Füssen bedient heutzutage kann man dafür aber auch Strom brauchen.
  • Bearbeitungswerkzeug des Tons: Hierzu gibt es diverse Hilfsmittel. Beispielsweise kann man mit einem Stück Draht, die fertige Keramik von seinem Untergrund schneiden und mit einem Schaber kann man die Oberflächen der Wände glätten oder Kanten / Muster hervorheben. Daneben gibt es noch Modellierschlingen, Ton- und Schnitzmesser, Kugelwerkzeuge und vieles mehr.
  • Brennofen: Jeder Ton wird bei einer bestimmten Temperatur gebrannt, damit sie auch aushärtet. Erst wenn dieser Gegenstand gebrannt ist, ist die Keramik fertig. Manche Tonarten können bei mit einem kleinen Brennofen gebrannt werde, andere brauchen wiederum einen professionellen Brennofen. Bevor man sich also einen Brennofen anschaffen möchte, muss man sich überlegen, welche Produkte man herstellen will und welche Keramik man dafür benötigt werden.

Beim Töpfern gibt es drei grundlegende Arbeitsschritte:

  1. Vorbereiten und Formen des Tons: Der Tonklumpen wird mit Händen und / oder mit Schablonen zu geformt. Dazu wird Wasser als Gleitmittel verwendet. Danach folgt ein 2-3 tägiges Trocknen
  2. Das Abdrehen: Hierfür wird der Ton auf der Tonscheibe gelegt und nochmals bearbeitet. Man kann so z.B. den Boden markanter und die Wände dünner machen. Nach dem Abdrehen folgt erneut ein 5-6 tägiges Trocknen.
  3. Das Glasieren: Hierfür wird der Gegenstand mit einer Glasur überzogen, 10-12 Stunden getrocknet und danach in einem                          

Die Berufsbezeichnung «Töpfer/in» wird heutzutage «Keramiker/in» genannt. Dies ist eine 4-jährige Lehre. Weitere Infos findet man unter: https://www.berufsberatung.ch/dyn/show/1900?id=4026